Die meisten Menschen freuen sich auf den Sommer, auf die wärmenden Sonnenstrahlen, auf laue Abende im Biergarten oder im eigenen Garten beim Grillen oder ähnlichem. Hauptsache, man kann rausgehen und muss nicht frieren! Und man freut sich auf den Urlaub, auf den Strand, das Meer und den sonnigen Süden …
Eine mehr oder weniger stark getönte Haut gilt als „gesunde Bräune“. Es entspricht auch dem ästhetischen Leitbild – blasse Haut wird in der Regel als wenig attraktiv empfunden. Dies verleitet nicht wenige Menschen dazu, sich der Sonne auszusetzen, wo es nur geht. Das wird auch in dem Maße einfacher, in dem immer mehr Menschen über mehr Freizeit oder flexiblere Arbeitszeiten verfügen. Außerdem gibt es ja noch Solarien … Dass dabei häufig zu viel des vermeintlich Guten getan wird, macht sich zwar schnell durch einen Sonnenbrand bemerkbar, aber der wird schon mal in Kauf genommen, um besser auszusehen. Beim nächsten Sonnenbad muss dann halt eine Schutzcreme mit einem höheren Lichtfaktor her …
Die Folgen solchen Verhaltens offenbaren sich leider erst viel später, manchmal zu spät, um noch wirkungsvoll etwas dagegen tun zu können. In den letzten 40 Jahren hat sich die Zahl der Patienten mit dem gefürchteten Hautkrebs (malignes Melanom) rasant erhöht. Jährlich erkranken in Deutschland an einem malignen Melanom ca. 14.000 Menschen, darunter ca 8.000 Frauen und etwa 6.000 Männer. Das maligne Melanom steht bei den Männern an 9. Stelle aller jährlichen Neuerkrankungen an Krebs und bei Frauen entsprechend an 4. Stelle. Viele Mediziner gehen davon aus, dass mit einem weiteren Ansteigen der verschieden Formen des Hautkrebses gerechnet werden muss.
Hautkrebs kann durch eine Reihe von Faktoren entstehen, wobei die ultraviolette Strahlung einer der bedeutendsten Faktoren ist. Dieser energiereiche Anteil am Sonnenlicht schädigt die Haut, indem in den Zellen freie Radikale erzeugt werden. Zunächst führt das zum vorzeitigen Verschleiß, die Haut altert schneller, wird faltig usw. Bei stärkerer oder fortdauernder Schädigung entwickelt sich allerdings leicht Krebs. Das kann Jahre bis Jahrzehnte dauern. Deshalb werden die verschiedenen Hautkrebsformen vor allem im mittleren Lebensalter und bei älteren Menschen diagnostiziert. Durch ein verändertes Freizeitverhalten und die damit verbundene stärkere Sonnenbelastung treten allerdings Frühformen von Hautkrebs inzwischen auch häufiger bei jüngeren Menschen auf.
Die verstärkte Medienpräsenz dieser fatalen Entwicklung hat sicherlich zu einem geschärften Problembewusstsein beigetragen. Wer aber glaubt, sein Risiko mit mehr Sonnenmilch und einem höheren Lichtschutzfaktor allein senken zu können, täuscht sich. Die Filter dieser Mittel schützen nur bei sachgerechter Anwendung, und ihre Schutzwirkung ist zeitlich begrenzt. Sie verführen auch dazu, länger in der Sonne zu bleiben, als es unbedenklich ist. Am wirkungsvollsten ist es, die Mittagssonne zu meiden. Als Faustregel kann dabei gelten: Sobald der Schatten, den man wirft, der eigenen Länge entspricht, kann man gefahrlos in die Sonne gehen – wenn man trainiert ist, also schon an die Sonne gewöhnt. Ansonsten: lieber in den Schatten, mindestens in den Halbschatten gehen und lieber den Körper bedecken. Kinder und Jugendliche sollten besonders vorsichtig sein, weil sie naturgemäß mehr Zeit im Freien verbringen als Erwachsene. Viele Mediziner fordern deshalb, dass Solarien für unter 18-Jährige tabu sein sollten.
Wer sich möglichst lange eine gesunde Haut erhalten möchte, sollte daher nicht in erster Linie an seinen Teint bzw. an den Bräunungsgrad denken. Ausreichender Schutz vor UV-Strahlung und eine insgesamt gesundheitsbewusste Lebensweise sollten unbedingt im Vordergrund stehen. Das vorliegende Heft möchte Ihnen dazu einige Anregungen geben.
Prof. Dr. Peter Weber
GIVE e.V. (Gesellschaft zur Information über Vitalstoffe und Ernährung) fördert seit der Gründung im Jahr 2007 aktiv das Wissen über Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Mikronährstoffe. In der Gesellschaft zur Information über Vitalstoffe und Ernährung e.V. engagieren sich führende Gesundheitsunternehmen für das Ziel, durch einen Transfer von wissenschaftlichen Informationen und Erfahrungen einen Beitrag zur Verbesserung der Versorgungssituation mit Mikronährstoffen zu leisten.