Ja, das kann so sein. Symptome oder Folgen einer Lactoseunverträglichkeit, auch Milchzuckerunverträglichkeit genannt, sind Blähungen, Völlegefühl, Übelkeit, Bauchschmerzen bis hin zu Koliken und Durchfall. Vermutlich gibt es eine hohe Dunkelziffer an Betroffenen, die an unklaren Verdauungsbeschwerden leiden.
Bei einer Lactoseintoleranz kann der Magen-Darm-Trakt den Milchzucker nicht verdauen. Er gelangt stattdessen unverdaut in den Dickdarm, wo er von Bakterien zu Milchsäure und Kohlendioxid abgebaut wird – deshalb die Blähungen. Lactoseintoleranz beruht auf einem Mangel des Enzyms Lactase und ist besonders in Asien weit verbreitet. Dieser Mangel ist meistens angeboren und nicht heilbar. Bei dieser erblichen Form wird im Kindesalter noch ausreichend Lactase gebildet, später aber immer weniger. Es gibt auch einen durch Krankheiten bedingten Lactasemangel, der zum Beispiel infolge von Dünndarmerkrankungen entstehen und sich nach erfolgreicher Heilung der auslösenden Erkrankung wieder zurückbilden kann.
Wer an Lactoseintoleranz leidet, muss selbst herausfinden, wie viel Milchzucker er verträgt, und er sollte seine Essgewohnheiten entsprechend anpassen. Das bedeutet vor allem, Milch und Milchprodukte zu reduzieren oder ganz zu vermeiden. Damit fällt aber auch eine wichtige Quelle für die Calciumversorgung weg. Die Betroffenen müssen also darauf achten, sich diesen Mineralstoff über eine calciumreiche Kost ausreichend zuzuführen. Ähnliches gilt für Veganer, die sich bei ihrer Calciumversorgung ausschließlich auf pflanzliche Kost verlassen müssen.
Gute pflanzliche Calciumlieferanten sind zum Beispiel Grünkohl, Spinat, Broccoli, Lauch, Fenchel, aber auch Haselnüsse und Tofu. Alternativ können Fertigpräparate eingenommen werden. Da Milch eine potente Quelle für Vitamin D ist, sollte eine milchfreie Diät vermehrt andere Vitamin-D-reiche Nahrungsmittel wie etwa Seefisch beinhalten. Vitamin D ist unentbehrlich für den Calciumstoffwechsel und wird unter Sonnenlicht in der Haut gebildet. Mit zunehmendem Alter nimmt die Fähigkeit dazu ab, ältere Menschen mit Lactoseintoleranz sollten deshalb noch stärker dafür sorgen, ausreichend Calcium und Vitamin D zu sich zu nehmen, wenn sie nicht ein erhöhtes Osteoporoserisiko eingehen wollen.
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