Ab wann wird schlechter Schlaf zu einer ernst zu nehmenden Schlafstörung?
Viele Zeitgenossen leiden unter Problemen beim Einschlafen und/oder Durchschlafen. Hartnäckige Gedanken kreisen durch den Kopf und lassen die Betroffenen einfach nicht zur Ruhe kommen. Das kann schon mal passieren und ist kein Grund zur Besorgnis. Ziehen sich die Schlafprobleme aber über einen längeren Zeitraum hin (ab mehreren Wochen), dann handelt es sich um eine ernst zu nehmende Schlafstörung, die mit einem erhöhten Risiko für Krankheiten verbunden ist. Schlafstörungen stehen mit der Entstehung von Stoffwechselerkrankungen, kardiovaskulären Erkrankungen sowie psychischen Erkrankungen in Verbindung. Dann ist ärztlicher Rat dringend empfohlen.
Ist es ratsam, bei Schlafstörungen Schlafmittel einzunehmen? Welche Alternativen gibt es?
Von der zu schnellen Einnahme von Schlafmitteln rate ich in jedem Fall ab. Das sollte immer ein Arzt beurteilen. Betroffene sollten zunächst ihren Lebenswandel hinterfragen. Die permanente Reizüberflutung (z.B. Handy, Computer, TV) gepaart mit zu geringer körperlicher Aktivität an der frischen Luft beeinträchtigt einen ruhigen Schlaf.
Auch ein Mangel an bestimmten Mikronährstoffen kann Schlafstörungen verursachen – welche Mikronährstoffe können einen guten Schlaf fördern?
Mikronährstoffe, die an der Synthese von Serotonin beteiligt sind, haben Einfluss auf unser Schlafverhalten. Dazu zählen vor allem die Aminosäure L-Tryptophan, das Antistress-Mineral Magnesium und das Sonnenhormon Vitamin D.
Welcher Mechanismus steckt hinter dieser Wirkung?
L-Tryptophan wird im Körper zu dem schlaffördernden Botenstoff Serotonin umgewandelt. Aber auch Magnesium unterstützt die Synthese von Serotonin. Auf einen gesunden Vitamin-D-Status von mindestens 40-60 µg/ ml sollte man in jedem Fall auch achten.
Was kann man noch tun, um besser zu schlafen?
Generell sollte man seine Schlafhygiene überdenken. Mit Schlafhygiene ist gemeint, bestimmte Gewohnheiten zu pflegen, die einen erholsamen Schlaf ermöglichen und wiederum andere zu vermeiden, die ihn stören. Regelmäßige Schlafzeiten, eine Abendroutine und ruhige Schlafräume, geschützt vor Lärm und Licht, können den Schlaf positiv beeinflussen. Auch Kräuter mit einer beruhigenden Wirkung können hilfreich sein, so zum Beispiel der Duft von Lavendel.