Ende 2015 wurde bekannt, dass der ehemalige Fußballprofi Gerd Müller an Alzheimer erkrankt ist. Der einstige Torschützenkönig der EM 1972 – insgesamt erzielte er für die Nationalmannschaft 68 Treffer in nur 62 Spielen – ist nun mit 70 Jahren auf professionelle Hilfe angewiesen.
Damit ist Gerd Müller kein Einzelfall: Mehr als eine Million Deutsche leiden an Alzheimer, der häufigsten Form der Demenz. Der größte Risikofaktor einer Demenz ist das Alter, nur selten zeigen Menschen vor dem 60. Lebensjahr Symptome. Aufgrund des steigenden Alters der Bevölkerung rechnen Demographen damit, dass sich die Zahl der Betroffenen bis zum Jahr 2050 verdoppeln wird.
Die Krankheit äußert sich unter anderem durch Einschränkungen in der Gedächtnisleistung, im Denkvermögen und im Bewältigen ganz alltäglicher Situationen. Grund dafür ist der langsam fortschreitende Abbau von Gehirnmasse. Daher sprechen Ärzte bei Demenzerkrankungen wie Alzheimer auch von neurodegenerativen Erkrankungen.
Bislang ist ungeklärt, wie es zum Absterben der Gehirnzellen kommt. Möglicherweise werden sie auch durch freie Radikale geschädigt – ein Vorgang, dem durch Antioxidantien wie Vitamin C oder E entgegengewirkt werden könnte. Auch verschiedene B-Vitamine – wie B12, B6 und B9 – werden in bestimmten Fällen zur Therapie von Alzheimer in hoher Dosis eingesetzt. Die Vitamine könnten zu einer Verlangsamung des Hirnschwunds und der Abnahme der kognitiven Leistung beitragen. Ein ähnlicher Effekt konnte auch bei der Einnahme von Omega-3-Fettsäuren beobachtet werden. Den Fettsäuren wird daher eine prophylaktische Wirkung gegen Alzheimer zugeschrieben.
Auch das Vitamin D wird in den Zusammenhang mit der Alzheimer-Erkrankung gebracht: Eine 2014 im Wissenschaftsjournal Neurology veröffentlichte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Senioren mit einem unzureichenden Vitamin-D-Spiegel oder einem Mangel ein stark erhöhtes Risiko besitzen, an Alzheimer zu erkranken.[1] Wie dieser Zusammenhang zustande kommt, wird in weiteren Studien untersucht.
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[1] Littlejohns TJ, Henley WE, Lang IA et al.; Vitamin D and the risk of dementia and Alzheimer disease. Neurology. 2014 Sep 2;83(10):920-8.