Wer kennt das nicht: Die Entscheidung vor dem Schokoladenregal im Supermarkt fällt oft schwer. Weiße Schokolade, Vollmilch mit Nüssen oder doch lieber die dunkle Variante? Wer neben den geschmacklichen Vorlieben auch den gesundheitlichen Aspekt berücksichtigen möchte, sollte am besten zu Letzterem greifen. Denn wissenschaftliche Untersuchungen der vergangenen Jahre haben gezeigt: Bitterschokolade mit einem Kakao-Anteil von 50 bis 60 Prozent könnte zur Herzgesundheit beitragen.
Für den positiven gesundheitlichen Effekt verantwortlich gemacht werden die in der Kakaobohne enthaltenen Flavonoide. Die sekundären Pflanzenstoffe aus der großen Gruppe der Polyphenole wirken gefäßerweiternd und ermöglichen dadurch eine Absenkung des Blutdrucks. In einer 2014 im Britischen Journal of Nutrition veröffentlichten Studie aßen die Probanden vier Wochen lang täglich 36 Gramm Bitterschokolade – das entspricht in etwa sieben Stückchen. Zusätzlich tranken sie ein kakaohaltiges Getränk. Am Ende der Untersuchung zeigte sich eine deutliche Vergrößerung des Durchmessers der Blutgefäße. Außerdem wurde bei den weiblichen Teilnehmern eine verminderte Gefäßsteifheit beobachtet.1 Beide Effekte können zum Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen.
Wer aufgrund der vielversprechenden Beobachtungen nun auf die offizielle Erlaubnis für einen zügellosen Schokoladen-Verzehr hofft, der muss leider enttäuscht werden. Denn neben den Flavonoiden enthält Bitterschokolade auch Zucker und ungesättigte Fettsäuren – beides Nährstoffe, die in größeren Mengen negative Auswirkungen auf die Herzgesundheit haben. Eine Empfehlung für einen gesundheitsförderlichen Schokoladenkonsum kann daher bisher nicht gegeben werden.
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[1] West SG, McIntyre MD, Piotrowski MJ et al.; Effects of dark chocolate and cocoa consumption on endothelial function and arterial stiffness in overweight adults. Br J Nutr. 2014 Feb;111(4):653-61.