Kieselerde und Zink für Qualität und Wachstum
Wenn es um Attraktivität und Ausstrahlung geht, gehören gesunde Haare einfach dazu. Doch was, wenn die Haare spröde und brüchig werden oder gar ausfallen? Viele Betroffene stellt das vor eine Belastungsprobe. Nicht immer helfen dann noch Shampoos, Haarkuren oder Sprays. Stattdessen können Kieselerde und Zink die Haarqualität verbessern helfen und das Haarwachstum unterstützen.
Unsere Haare sind wie Haut und Nägel ein sichtbares Zeichen unserer körperlichen Fitness. Werden die Haare plötzlich spröde und brüchig oder fallen gar diffus aus und lassen sich äußerliche Faktoren wie zu häufiges Waschen, Färben oder Sonnenbaden ausschließen, dann liegen die Ursachen tiefer. Nicht selten spielt die Veränderung unseres Hormonhaushaltes beispielsweise während der Pubertät, einer Schwangerschaft oder im Klimakterium eine Rolle. Häufig aber lassen sich die Symptome auch auf eine Erkrankung der Leber, der Schilddrüse oder anderer endokriner Organe, schweren emotionalen Stress oder falsche Ernährung wie restriktive Diäten zurückführen – teilweise verbunden mit einem Vitalstoffmangel.
Zusammenhang zwischen Zinkmangel und diffusem Haarausfall
Tatsächlich stellt bei Frauen insbesondere ein Eisenmangel eine häufige Ursache für einen diffusen Haarverlust (telogenes Effluvium) dar. Auch ein Mangel an Biotin (Vitamin H) scheint ursächlich im Zusammenhang mit dem Symptom zu stehen. Neuerdings wird auch die Rolle von Zink und Kupfer diskutiert. So wurde in einer aktuellen Studie der Zinkgehalt im Blut von mehreren hundert Teilnehmern im Alter zwischen 23 und 50 Jahren untersucht, die an verschiedenen Formen des Haarausfalls litten. Bei den Probanden fanden die Wissenschaftler eine niedrigere Konzentration an Zink im Blutserum als in der Kontrollgruppe.1 Einen Schritt weiter geht eine andere Untersuchung. Hier zeigten sich bei einem Großteil von Probanden mit Haarausfall therapeutische Effekte nach einer Zink-Supplementation, sodass haarfreie Stellen auf dem Kopf wieder ganz oder teilweise von neuen Haaren bedeckt wurden.2 Der genaue Mechanismus der Zinkwirkung auf die Haare muss noch entschlüsselt werden. Vermutet wird, dass spezielle Enzyme, die Zink als Cofaktor benötigen, das Haarwachstum regulieren können.3
Bessere Haarqualität dank Kieselerde
Wer unter spröden Haaren leidet, kann die Haarqualität laut einer Studie des Klinikums Karlsruhe möglicherweise durch die regelmäßige Einnahme von Kieselerde verbessern.4 Kieselerde ist der Sammelbegriff für Mineralien und Sedimente mit hohem Gehalt an Silicium. Das Spurenelement muss mit der Nahrung aufgenommen werden: Gute Silicium-Quellen sind beispielsweise Haferflocken, Datteln, Vollkornbrot, Bohnen und Spinat. Im Körper kommt es vor allem im Bindegewebe, in der Haut, den Nägeln und in den Haaren vor. Für die Studie wurden Probanden mit schlechter Haarqualität und mit spröden und brüchigen Haaren ausgewählt. Bei verschiedenen Testparametern zeigte sich eine Verbesserung nach Einnahme von dreimal täglich 350 Milligramm Kieselerde: Das Quellverhalten der Haare besserte sich bereits nach drei Monaten. Auch die Haardicke legte im Zuge der Nahrungsergänzung zu: Schon nach einem Vierteljahr konnte ein Dickenzuwachs gemessen werden, der sich in den darauffolgenden drei Monaten verstärkte. Außerdem bemerkten die Probanden selbst eine Verbesserung ihrer Haarqualität. Die Wirkung von Kieselerde auf die Haare ist nicht im Detail geklärt. Anscheinend steht Silicium in Zusammenhang mit der Bildung des Kollagens, einem strukturgebenden Protein der Haare. 5,6
Quellen:
1 Kil MS et al.; Analysis of Serum Zinc and Copper Concentrations in Hair Loss; Ann Dermatol. 2013 Nov; 25(4): 405-409.
2 Park H et al.; The Therapeutic Effect and the Changed Serum Zinc Level after Zinc Supplementation in Alopecia Areata Patients Who Had a Low Serum Zinc Level; Ann Dermatol. 2009 May; 21(2): 142-146.
3 Altaba AR; Gli proteins and Hedgehog signaling: development and cancer.; Trends Genet. 1999 Oct;15(10):418-25.
4 Gehring W; Effekt der oralen Gabe von Kieselerde auf die Haarqualität. Akt Dermatol 2010; 36(11): 414-417
5 Frieden E (ed.); Biochemistry of the Essential Ultratrace Elements; New York: Plenum Press, 1984: 257-291.
6 Reffitt DM et al.; Orthosilicic acid stimulates collagen type 1 synthesis and osteoblastic differentiation in human osteoblast-like cells in vitro.; Bone. 2003 Feb;32(2):127-35.