Reiche Region, arme Versorgung: Viele Europäer nehmen zu wenig Mikronährstoffe zu sich – das ergab eine aktuelle Analyse1 von Daten aus acht Ländern. Demnach mangelt es weiten Bevölkerungsanteilen in Europa geschlechterübergreifend und über alle Altersgruppen hinweg an B-Vitaminen, Vitamin D, Eisen, Kalzium und Zink.
Das Team um Mensink et al. glich dazu Daten nationaler Ernährungserhebungen aus Deutschland, Frankreich, Spanien, Großbritannien, den Niederlanden, Dänemark, Polen und Belgien mit den empfohlenen Zufuhrmengen ab. Der Analyse zufolge ist bei vielen Männern und Frauen insbesondere die Versorgung mit Vitamin D, Vitamin B1 (Thiamin), Vitamin B2 (Riboflavin), Vitamin B6, Folsäure, aber auch Eisen, Kalzium und Zink unzureichend.
Die Resultate der aktuellen Studie stehen in Einklang mit Untersuchungsergebnissen aus einzelnen Ländern. So zeigte zum Beispiel eine spanische Arbeit2 aus dem Jahr 2011 eine weitverbreitete mangelhafte Versorgung mit Vitamin A, Vitamin D und Folsäure sowie Zink und Eisen auf. Demnach konsumierten nur 43 Prozent der spanischen Bevölkerung täglich Gemüse und weniger als drei Stück Obst pro Tag. Die Forscher folgerten daraus, dass sich die Essgewohnheiten der Spanier der anderer westlicher Länder zunehmend angleichen und sich von der typisch mediterranen Ernährungsweise entfernen.
Quellen:
1) Mensink GBM et al.; Mapping low intake of micronutrients across Europe. British Journal of Nutrition. 2013; 110(4): 755 – 773
2) Agencia Española de Seguridad Alimentaria y Nutrición. ENIDE: National Survey of Dietary Intake (2009 – 2010). Results of consumer data. 2011