Das Risiko für Fehlbildungen wird nicht von Folat allein beeinflusst, auch eine Reihe weiterer Mikronährstoffe wirkt sich darauf aus. Dies hat eine US-amerikanische Wissenschaftlergruppe festgestellt. Die Mediziner sind der Frage nachgegangen, inwieweit zum Beispiel die antioxidativen Eigenschaften verschiedener Vitamine und Mineralstoffe bei der Neuralrohrentwicklung eine Rolle spielen.
Die Forscher werteten für ihre Untersuchung die Daten einer seit 1997 laufenden Studie zur Verhinderung von Fehlgeburten aus und verwendeten dabei Daten aus den Jahren bis 2005. Diese bezogen sich auf 954 Fälle (300 Anenzephalie, 654 spina bifida) und 6.268 Kontrollen.
Ergebnis: Eine verbesserte Zufuhr der B-Vitamine Thiamin (B1), Riboflavin (B2), Niacin (B3), B6 sowie von Eisen und der Vitamine A, C und E sowie von Betain trägt dazu bei, die Wahrscheinlichkeit von Fehlgeburten, Anenzephalie, spina bifida und verwandten Defekten zu senken. Betain zählt zwar nicht zu den Vitaminen, gilt aber als Mikronährstoff, der zusammen mit den Vitaminen Folsäure, B6 und B12 am Abbau des toxischen Homocysteins beteiligt ist.
Quelle:
Chandler LA et al.; Neural tube defects and maternal intake of micronutritients related to one-carbon metabolism or antioxidant activity, Birth Defects Research (2012) 94:864-874