Das Risiko für altersbedingten Gehörverlust, einer der häufigsten chronischen Alterserscheinungen, könnte möglicherweise mit einer besseren Folsäureversorgung verringert werden.
Wissenschaftler der Universitäten Wageningen und Maastricht in den Niederlanden untersuchten 728 Frauen und Männer im Alter zwischen fünfzig und siebzig Jahren über einen Zeitraum von drei Jahren. Eine Hälfte der Patienten erhielt täglich 800 Milligramm Folsäure, die andere dagegen Placebos.
Nach Beendigung der Studie konnten die Placebo-Patienten tiefe Töne schlechter wahrnehmen als diejenigen, die Folsäurepräparate genommen hatten. Bei höheren Frequenzen konnte kein Unterschied festgestellt werden. Dies könnte daran liegen, dass die Wahrnehmung hoher Töne schon viel früher nachlässt.
Die Autoren weisen darauf hin, dass aus ihrer Studie noch keine unmittelbaren Empfehlungen für Folsäuresupplementierungen gegen nachlassendes Gehör abgeleitet werden können. Vorher sollten ihre Ergebnisse durch weitere Untersuchungen über eine längere Zeit hinweg bestätigt werden, vor allem in Ländern, in denen Lebensmittel mit Folsäure angereichert werden. Dies ist in vielen Ländern wie beispielsweise den USA oder Kanada der Fall, nicht aber in den Niederlanden.
Quelle:
Durga J et al.; Effects of Folic Acid Supplementation on Hearing in Older Adults – A Randomized, Controlled Trial, Annals of Internal Medicine, 2 January 2007, Volume 146, Issue 1, Pages 1-9