Eine mehrwöchige Behandlung mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren zusammen mit Magnesium und Zink kann die Symptome von ADHS-auffälligen Kindern deutlich verbessern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Wissenschaftlergruppe um Michael Huss von der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Abteilung der Universitätsklinik Mainz.
Die Forscher hatten 810 Kindern im Alter von 5 bis 12 Jahren über drei Monate lang eine Kombination von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren mit Zink und Magnesium oral verabreicht. Dabei sollte der Einfluss dieses Mikronährstoffpräparates auf Impulsivität, Aufmerksamkeit und Hyperaktivität untersucht werden, ebenso wie auf emotionale Probleme und Schlaf. Nach 12 Wochen hatte sich bei der großen Mehrheit der Betroffenen die Symptomatik verbessert. Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsdefizite verringerten sich beispielsweise bei 63 Prozent der mit ADHS eingestuften Kinder. Die Vier- bis Sechsjährigen sprachen dabei besser auf die Behandlung an als ältere. Besonders auffällig war der Rückgang von Schlafstörungen – sie reduzierten sich bei den Betroffenen um durchschnittlich 40 Prozent, und zwar sowohl beim Einschlafen und Durchschlafen als auch bei der Schlafqualität.
Die Autoren zitieren auch vorangegangene Studien, die in die gleiche Richtung weisen. So zeigten beispielsweise Hamster vermehrt Schlafstörungen, die auf eine Diät mit besonders wenig mehrfach ungesättigten Fettsäuren gesetzt worden waren. Sie empfehlen die Kombination von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren mit Zink und Magnesium als gut verträgliches, sicheres und wirksames Mittel bei ADHS-Symptomen.
Quelle:
Huss, M et al.; Supplementation of polyunsaturated fatty acids, magnesium and zinc in children seeking medical advice for attention-deficit/hyperactivity problems – an observational cohort study, Lipids in Health and Disease 2010, 9:105