Der Kontakt mit Pestiziden begünstigt offenbar Verhaltensstörungen: Wissenschaftler der kanadischen Universität Montreal und der Harvard-Universität hatten dazu den Harn von über elfhundert US-amerikanischen Kindern im Alter von acht bis fünfzehn Jahren auf Pestizide untersucht.
Über einhundert Kinder zeigten ADHS-Symptome. In ihrem Urin fanden sich überdurchschnittlich hohe Mengen an Dimethyl-Alkylphosphat (DMAP), einem Stoffwechselprodukt, das aus organischen Phosphaten entsteht. Organische Phosphate werden häufig als Spritzmittel eingesetzt.
Die Verfasser der Studie verweisen auf vorausgegangene Untersuchungen, denen zufolge Organophosphate Hyperaktivität und kognitive Defizite bei Tieren auslösen können. Bei Kindern könnten demnach Pestizide ADHS-Störungen wie Hyperaktivität, Unaufmerksamkeit und Impulsivität begünstigen.
Quelle:
Bouchard MF et al.; Attention-Defi cit/Hyperactivity Disorder and Urinary Metabolites of Organophosphate Pesticides. Pediatrics, 2010; DOI: 10.1542/peds.2009-3058