Muskelkrämpfe lassen sich mit Magnesium bekämpfen – funktioniert das auch bei Migräne?
Univ.-Prof. Dr. med. Christian Wöber, Universitätsklinik für Neurologie Wien:
Migräne geht häufig mit Verspannungen einher. Tatsächlich können wir mit Magnetresonanz-Spektroskopie zeigen, dass bei Migräne-Attacken der Magnesium-Spiegel im Gehirn absinkt. In vielen Fällen können deshalb Magnesium-Gaben helfen. Man kann den Attacken recht gut vorbeugen durch eine Dosierung von zwei Mal 300 Milligramm pro Tag.
Kann man dazu gleichzeitig auch andere Anti-Migränemittel nehmen?
Univ.-Prof. Dr. med. Christian Wöber, Universitätsklinik für Neurologie Wien:
Magnesium zeichnet sich auch in solchen Dosen durch gute Verträglichkeit aus und kann problemlos mit anderen Migräne-Medikamenten kombiniert werden.
Die Wirksamkeit wurde in mehreren Studien untersucht. In drei Studien war Magnesium signifikant besser wirksam als ein Placebo.
Muss man bei höheren Magnesium-Dosen auch mit unerwünschten Effekten rechnen?
Priv.-Doz. Dr. Gunter P. Eckert, Goethe-Universität Frankfurt am Main:
Bei oraler Magnesium-Therapie und intakter Nierenfunktion sind bislang kaum Nebenwirkungen beobachtet worden.
Das Auftreten von weichen Stühlen bis hin zum Durchfall sind jedoch möglich.
Bei hochdosierter und längerer Einnahme von magnesiumhaltigen Antacida (Säureblocker oder Säurebinder) oder Abführmitteln kann es insbesondere bei Niereninsuffizienz zu einer Hypermagnesiämie kommen, die mit verminderter Erregbarkeit der Muskulatur und des Zentralnervensystems einhergeht.