Eine britische Studie wirft ein neues Licht auf den Einfluss von Vitamin D auf das Immunsystem: Demnach ist die Wirkung von Antibiotika auf Tuberkulose-Erreger wesentlich stärker, wenn die Patienten gleichzeitig gut mit Vitamin D versorgt sind.
Eine Forschergruppe um Adrian Martineau an der Queen Mary-Universität, London, wählte dazu 146 Tb-Patienten aus, die sich einer Standard-Tb-Antibiotikabehandlung unterzogen. Einem Teil von ihnen wurden dann zusätzlich vier 2,5-Milligramm-Dosen Vitamin D verabreicht, einem anderen Teil Placebos. Bei allen zusammen war die Krankheit nach durchschnittlich sechs Wochen ausgeheilt, bei denjenigen, die zusätzliches Vitamin D erhielten, allerdings schon nach fünf Wochen. Eine besondere Rolle spielt dabei offenbar ein spezieller Vitamin-D3-Rezeptor, der nicht bei allen Menschen identisch ist. Patienten mit diesem speziellen Rezeptor sprachen erheblich stärker auf Vitamin D an.
Erwähnt werden muss in diesem Zusammenhang auch, dass 97 Prozent der Testpersonen vor Beginn der Studie Vitamin-D-unterversorgt waren. Bei Tb-Patienten ist dies nicht ungewöhnlich. Jedoch ist unklar, ob diese Defizite eine Folge der Krankheit oder der Lebensweise und der Ernährung sind. Mit einer Vitamin-D-Supplementierung sollte die Erkrankung demnach generell schneller ausheilen.
Quelle:
Martineau AR et al.; Highdose vitamin D3 during intensivephase antimicrobial treatment of pulmonary tuberculosis: a doubleblind randomised controlled trial. The Lancet, January 6, 2011 DOI: 10.1016/S01406736(10)618892