Antiepileptische Medikamente wie Carbamazepin, Phenobarbiton (Phenobarbital), Phenytoin und Primidon beeinträchtigen die Wirkung von Vitamin D und damit den Calcium-Stoffwechsel. Auf längere Sicht führen diese Medikamente zu einem Vitamin-D-Mangel, wie ein indisches Medizinerteam nachgewiesen hat.
Die Wissenschaftler beobachteten über ein halbes Jahr Patienten, die antiepileptische Medikamente nahmen. Über diesen Zeitraum wurden regelmäßig Ernährung und Vitamin-D-Serumgehalt (25-Hydroxy-Vitamin-D) protokolliert.
Bei Patienten mit ausreichend hohem Vitamin-D-Pegel zu Beginn der Studie fiel dieser Wert nach sechs Monaten deutlich ab. Der Effekt war unabhängig davon, welches antiepileptische Medikament gegeben wurde und wie hoch dessen Plasmaspiegel war. Die Wirkung trat bereits bei niedrigen subtherapeutischen Arzneimitteldosen auf.
Die Autoren der Studie empfehlen deshalb Epileptikern, bereits vor Beginn einer Medikation Calcium und Vitamin D zu supplementieren, um die Knochenstabilität zu erhalten.
Quelle:
Menon B et al.; The effect of anti epileptic drug therapy on serum 25-hydroxyvitamin D and parameters of calcium and bone metabolism-A longitudinal study; Seizure, Vol 19, Issue 3, April 2010, PP153158; doi: 10.1016/j.seizure.2010.01.006