Eizellen benötigen offenbar große Mengen Zink, um zu reifen. Wissenschaftler um Alison Kim von der Northwestern University in Chicago stellten bei Untersuchungen an Mäusen fest, dass Eizellen einen rapide ansteigenden Mehrbedarf an Zink haben, bevor sie in die Endphase der Meiose eintreten und befruchtungsfähig werden.
Somit hilft Zink offenbar, die Eizellen aus einem „standby“ Modus in eine aktivierte Form umschalten zu lassen, in der sie von einem Spermium befruchtet werden können. Innerhalb von 24 Stunden entscheidet sich dann ihr weiteres Schicksal: entweder die Eizellen werden befruchtet und entwickeln sich weiter, oder sie sterben. Um die Aktivierung auszulösen, muss der Zinkanteil um rund fünfzig Prozent ansteigen, andernfalls bleibt alles im Wartezustand.
Der von den Wissenschaftlern gemessene Zinkgehalt in den Eizellen war deutlich höher als der anderer biologisch wichtiger Spurenelemente wie Eisen oder Kupfer. Zink war auch das einzige Spurenelement, dessen Konzentration in den Eizellen sich während des Reifeprozesses signifikant änderte.
Quelle:
Kim A M et al.; Zinc availability regulates exit from meiosis in maturing mammalian oocytes. Nature Chemical Biology, 2010; DOI: 10.1038/nchembio. 419