Unsere Ernährung ist nicht nur für die Bereitstellung von Energie wichtig. Der Körper benötigt außerdem Vitamine und Mineralien. Diese steuern den gesamten Stoffwechsel und spielen im Immunsystem eine entscheidende Rolle. Sie werden als Einzel- und Multipräparate und zur Anreicherung von Lebensmitteln des allgemeinen Verzehrs eingesetzt.
Gegenwärtig existieren europaweit keine einheitlichen konkreten Werte für Höchstmengen für die Verwendung von Vitaminen und Mineralstoffen. Die „sichere“ Höchstmenge ist daher bislang noch eine Einzelfallentscheidung. Sowohl die Anreicherungs-Verordnung 1925/2006 also auch die Nahrungsergänzungsmittel-Rich-Text-Eingabe im VollbildRichtlinie 2002/46/EG sehen allerdings in Artikel 6 bzw. Artikel 5 die Harmonisierung von Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe vor. Die Anreicherungs-Verordnung 1925/2006 bestimmt eine Vorlage von Vorschlägen für Höchstmengen bis zum 19. Januar 2009. Diese Vorgabe konnte jedoch seitens der Kommission bis jetzt nicht eingehalten werden.
Um die Arbeiten zur Festlegung von Höchstmengen voranzubringen, wurde 2008 auf EU-Ebene eine ad-hoc-Expertengruppe eingerichtet, der Vertreter aus sieben Mitgliedstaaten angehören. Diese diskutiert insbesondere die verschiedenen möglichen Berechnungsmodelle für Höchstmengen. Anfang 2009 wurde eine Einigung über den generellen Ansatz erzielt:
Die Expertengruppe verständigte sich darauf, das ERNA/EHPM-Modell1 für Nahrungsergänzungsmittel und das „Gubbio-Modell“ für angereicherte Lebensmittel2 zu verwenden. Beiden Modellen liegen zur Berechnung die Werte des so genannten Tolerable Upper Intake Level zugrunde; dabei handelt es sich um von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) festgelegte Werte, bei denen auch bei täglicher und langfristiger Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen aus allen Quellen nicht mit einem Risiko gerechnet werden muss.
Derzeitiger Stand zu den Höchstmengen ist eine Aufforderung der Kommission an die Mitgliedsstaaten, auf der Basis nationaler Verzehrdaten eigene Berechnungen mit den beiden Modellen durchzuführen. Auch die Kommission selbst führt Höchstmengenberechnungen auf Basis der von den Mitgliedstaaten gelieferten Daten durch. Es wird erwartet, dass die Kommission Anfang 2010 konkrete Vorschläge vorlegt.
Quellen:
1) www.erna.org/UserFile/Vitamin%20and%20Mineral%20Supplements.pdf
2) www.ilsi.org/Europe/Pages/AdditionofNutrients.aspx