Ältere Menschen haben aufgrund verschiedener Ursachen einen erhöhten Bedarf an Vitalstoffen. Lebensweise, soziale und gesundheitliche Probleme sowie Änderungen im Organismus wie geringerer Energiebedarf und nachlassende Nierenfunktion tragen dazu bei, dass es vielen Senioren in erster Linie an Vitamin D, Calcium und Folsäure fehlt. Vor allem wegen nachlassender Synthesefähigkeit der Haut, in aller Regel geringerer Sonnenlichtexposition und der Knochenstabilität leidet die Vitamin-D-Versorgung ganz besonders. Weil die Zufuhr über Nahrungsmittel in den nötigen Mengen in der Praxis nur schwer erreicht werden kann (beispielsweise durch den Verzehr von viel Seefisch), empfehlen Mediziner eine Supplementierung in Höhe von 600 bis 800 Internationalen Einheiten (I.E.) täglich. Das entspricht 15 bis 25 Mikrogramm. Gleichzeitig sollte rund 1 Gramm Calcium/Tag aufgenommen werden, um die Knochengesundheit zu gewährleisten.
Neben einem verbreiteten Folatmangel haben ältere Menschen häufig auch Defizite bei den Vitaminen E, C und B12. So kommt den Vitaminen E und C als Entzündungshemmern eine hervorgehobene Bedeutung bei der Behandlung chronisch-entzündlicher Krankheiten wie Rheuma oder Pankreatitis zu.
Zahlreiche Vitamine spielen bei der Entstehung oder der Vermeidung häufiger Altersleiden wie Krebs- und Herz- Kreislauf-Erkrankungen, Demenz oder Makuladegeneration eine Rolle. Daher kann eine gezielte Supplementierung einzelner Nährstoffe bei bestehenden Krankheiten und damit einhergehenden Vitalstoffdefiziten notwendig und sinnvoll sein. Hierzu zählt die Gabe von Vitamin B12 bei atrophischer Gastritis oder Gastrektomie oder die zusätzliche Nährstoffgabe bei Krankheiten mit hoher Wahrscheinlichkeit für Nährstoffdefizite, wie Maldigestions- und Malabsorptionszustände oder Leberparenchymschäden. Auch bei regelmäßiger lang anhaltender Einnahme von Medikamenten, die in Wechselwirkung mit Resorption, Stoffwechsel oder Ausscheidung von Nährstoffen treten, sollte eine angemessene Supplementierung (beispielsweise von B-Vitaminen) erfolgen.
Quelle:
Symposium „Senioren und Vitalstoffe“ am 26. Juni 2009 in München