Der Sommer ist Grillzeit, Urlaubszeit und überhaupt die Zeit für Aktivitäten im Freien. Das war zwar schon immer so, was es aber für die Gesundheit bedeutet, hängt auch mit verändertem Verhalten und Körperkult zusammen. Ein sonnengebräunter Teint gilt mehr denn je nicht nur als Ausweis eines gelungenen Urlaubs. Für sehr viele Menschen gehört es auch zu ihrem Selbstbild; der Boom bei Solarien beruht genau darauf.
Zunächst einmal ist es nach allgemeinem Verständnis besser, sich oft im Freien und im Sonnenlicht aufzuhalten. Das ist im Prinzip auch richtig und schlägt sich in den Ergebnissen zahlreicher Untersuchungen vor allem im Zusammenhang mit Vitamin D nieder. Allerdings ist es nicht ganz einfach, dabei das richtige Maß einzuhalten. Wenn der Sonnenbrand erst da ist, hat die Haut bereits Schaden genommen. Diese Schäden werden nicht einfach repariert, vielmehr „erinnert“ sich die Haut an jede Verbrennung, d. h. sie werden aufaddiert. Zu verändertem Freizeitverhalten kommen auch Effekte wie eine beispielsweise durch das Ozonloch verstärkte UV-Strahlung oder durch unüberlegtes Verhalten beim Solarienbesuch. Dem ästhetischen Ideal einer gebräunten Haut wird vieles untergeordnet, ein Sonnenbrand wird dafür häufig in Kauf genommen.
Die Kehrseite dieses Drangs zur oft gar nicht so gesunden Bräune sind rapide Zuwachsraten bei nahezu allen Arten von Hautkrebs. Leider vor allem auch bei den bösartigsten, die schon seit einigen Jahren zu den sich am schnellsten ausbreitenden Krebsarten weltweit zählen. Aber auch die weniger dramatischen Folgen beeinträchtigen die Lebensqualität: Übermäßige Bestrahlung lässt die Haut schneller altern und macht sie spröder. Anders ausgedrückt: pflegebedürftiger.
Wer also Wert auf eine gesunde Haut legt, sollte sich sehr bewusst an die üblichen Regeln zur Besonnung halten: lieber etwas weniger, langsam gewöhnen und direktes Sonnenlicht möglichst vermeiden, wenn es am intensivsten ist, z. B. in der Mittagszeit. Viele Wetterberichte informieren inzwischen auch über die UV-Strahlungsintensität und darüber, wie lange man sich dabei im Freien aufhalten kann, ohne dass es gefährlich wird.
Mindestens genauso wichtig wie der äußere Schutz ist der körpereigene. UV-Strahlen sind sehr energiereich und tragen in der Haut zur Bildung von aggressiven freien Radikalen bei. Sie können in der Erbsubstanz DNS zu regelrechten Bruchstellen führen. Besonders gefährdet sind dabei hellhäutige Menschen, also alle Mitteleuropäer. Die helle Hautfarbe ist schließlich Folge einer evolutionären Anpassung an geringere Lichtexposition, sie erhöht die Lichtempfindlichkeit. (Vermutlich, um damit die Versorgung mit dem lebenswichtigen Vitamin D sicherzustellen.) Für die Aufrechterhaltung der Hautgesundheit sind in erster Linie verantwortlich: Vitamin A, bzw. dessen Vorstufe ß-Karotin, Vitamin E, aber auch Vitamin C und B-Vitamine. Letztere sind für grundlegende Hautfunktionen unentbehrlich, die antioxidativen Vitamine, E und C fangen freie Radikale ab, die bei der UV-Bestrahlung entstehen, und verhindern dadurch weitergehende unerwünschte Reaktionen. Außerdem tragen sie zur Reparatur bereits entstandener Schäden bei. Dies gilt auch für andere Antioxidantien wie Selen, Zink und pflanzliche Stoffe wie z. B. Flavonoide.
Mit einer ausgewogenen vitaminreichen Kost, die besonders reich an saisontypischem Gemüse und Obst ist, sollte eine ausreichende Versorgung mit diesen Vitalstoffen gewährleistet sein. Wenn dies nicht möglich ist oder die Haut besonderen Belastungen ausgesetzt ist, können Vitalstoffpräparate helfen und der Haut den Aufbau einer inneren Abwehr gegen UV-Schäden ermöglichen.
