Die regelmäßige gezielte Einnahme von B-Vitamin-Präparaten kann für viele Menschen eine wertvolle Maßnahme zur Erhaltung ihrer Gesundheit sein. Insbesondere betrifft dies ältere Menschen und Schwangere, aber auch andere Bevölkerungsgruppen, die einen erhöhten Bedarf an B-Vitaminen haben. Darauf weist die Gesellschaft zur Information über Vitalstoffe und Ernährung, GIVE e.V., in einer Stellungnahme zu einem Artikel im Magazin Ökotest hin.
Unter der Überschrift „B-scheuert“ hatte Ökotest in seiner Ausgabe vom Oktober 2008 den Nutzen von Vitamin-B-Präparaten zur Nahrungsergänzung angezweifelt und diese Mittel pauschal als unnötig bezeichnet. Solche Aussagen betrachtet GIVE als unzulässige Verallgemeinerungen, die mit der Realität wenig zu tun haben. Wer sich jederzeit ausgewogen ernährt und auch ansonsten gesund lebt, braucht demnach in aller Regel keine zusätzlichen Vitaminpräparate. Bestimmte Bevölkerungsgruppen seien allerdings nicht optimal versorgt oder hätten sogar Vitamin-B-Defizite.
Unzweifelhaft belegt sind laut GIVE der Mehrbedarf an B-Vitaminen, vor allem an Folsäure, bei Schwangeren und verringerte Vitamin-B-12- und Folsäurespiegel bei alten Menschen (1, 2), um nur diese beiden Gruppen zu nennen. Auch Patienten, die regelmäßig bestimmte Medikamente nehmen, könnten einen erhöhten Bedarf an B-Vitaminen aufweisen. So zum Beispiel Frauen, die die Pille nehmen, oder Personen über 65, auch Raucher gehören dazu (3). Sie alle hätten häufig ausgeprägte Vitamin-B-6-Defizite, denen GIVE zufolge leicht mit Nahrungsergänzungsmitteln begegnet werden könne. In vielen Fällen wäre es damit möglich, Folgeschäden vorzubeugen.
Wer im Zweifel ist, ob er einen erhöhten Bedarf an bestimmten Vitaminen hat, findet im Übrigen kompetenten Rat bei seinem Arzt oder seinem Apotheker. GIVE weist auch darauf hin, dass im Hinblick auf die Versorgung mit Nährstoffen grundsätzlich der Gedanke der Prävention stärker beachtet werden sollte. Nur Mangelerscheinungen verhindern zu wollen, ist zu wenig. Das moderne Ernährungswissen kann genutzt werden, um die Gesundheit in besonderen Lebensphasen und -situationen gezielt zu unterstützen.
Quellen:
1) Joosten E, van den Berg A et al.; American Journal of Clinical Nutrition 1994; 60:147.
2) Clarke R, Grimley Evans J et al.; Age and Ageing 2004; 33: 34-41.
3) Morris MS, Picciano MF, Jacques PF, Selhub J: American Journal of Clinical Nutrition 2008; 87: 1446-54.