Eine Schwangerschaft bringt nicht nur erhebliche Belastungen für den mütterlichen Organismus mit sich, auch der heranwachsende Fetus braucht bestimmte Bedingungen, wenn er sich möglichst ungestört entwickeln soll. Der richtigen Ernährung bzw. der optimalen Versorgung mit (Mikro-)Nährstoffen fällt dabei eine besonders wichtige Rolle zu.
Bei Schwangeren sollte besonders beachtet werden, dass sie eine ausgewogene Mischung von Vitaminen und Mineralstoffen zu sich nehmen. Wird zu Nahrungsergänzungsmitteln gegriffen, ist es in diesem Fall sinnvoller, wegen des insgesamt gesteigerten Bedarfs Kombinationspräparate zu wählen. Dabei sind die Anforderungen an eine Nahrungsergänzung für Schwangere höher als an andere Vitaminpräparate. Ein Spezialprodukt muss auf den besonderen Bedarf von werdenden Müttern und den empfindlichen Fetus ausgerichtet sein und die Frauen vom Kinderwunsch bis in die Stillzeit mit den wichtigsten aufeinander abgestimmten Mikronährstoffen versorgen.
Auf Folsäure, Jod und Eisen wird meistens schon vom Gynäkologen oder vom Hausarzt hingewiesen. Das Schilddrüsenelement Jod wird für den gesteigerten Stoffwechsel und zur Steuerung des Hormonhaushalts benötigt. Besonders in den ersten Schwangerschaftsmonaten, wenn die kindliche Schilddrüse gebildet wird, muss dem Fetus genügend Jod zur Verfügung stehen. Der gesteigerte Bedarf lässt sich leicht mit jodiertem Speisesalz und häufigeren Seefischmahlzeiten decken.
Eisen ist im Wesentlichen in den roten Blutkörperchen gebunden. Wenn Frauen schwanger werden, erhöht sich ihr Blutvolumen um etwa 30 Prozent, ihr Eisenbedarf verdoppelt sich dabei.
Folsäure ist dafür bekannt, dass ein Mangel daran beim Fetus zu Neuralrohrdefekten führen kann und in der Folge zu Schäden an Gehirn und am Rückenmark. Um solche Defekte zu vermeiden und für eine sichere und ausreichende Folsäureversorgung zu sorgen, wird Frauen vorsorglich die Einnahme dieses Vitamins zusätzlich zur Nahrung schon dann empfohlen, wenn sie sich ein Kind wünschen. Da sich das Neuralrohr bereits zwischen dem 22. und 28. Tag der Schwangerschaft schließt, wissen die meisten Frauen zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht, dass sie ein Kind erwarten. In der Schwangerschaft rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zu 400 µg Folsäure pro Tag. Das hitze- empfindliche Vitamin spielt im Organismus eine wichtige Rolle bei Zellbildung und -teilung. In einigen Ländern (z. B. USA und Kanada) wird Mehl mit Folsäure angereichert. Seit man diese Maßnahme eingeführt hat, sind Neuralrohrdefekte bei Neugeborenen allein in Kanada um fast die Hälfte zurückgegangen1.
Auf ausreichende Folsäureversorgung möglichst frühzeitig vor Beginn einer Schwangerschaft sollte nicht nur wegen der Gefahr von Missbildungen geachtet werden. So wurde bei Frauen, die mindestens ein Jahr vor Beginn ihrer Empfängnis Folsäure als Nahrungsergänzungsmittel nahmen, ein auffälliger Rückgang von Frühgeburten verzeichnet. Die Untersuchungen bei über 38.000 amerikanischen Frauen zeigten eine um 50 bis 70 Prozent verminderte Quote, unabhängig vom Alter, ethnischer Zugehörigkeit oder anderen Faktoren. Besonders ausgeprägt war der Effekt bei extremen Frühgeburten, die um 70 Prozent abnahmen 2. In Deutschland steigt – wie in den meisten Industrieländern – der Anteil der Frühgeburten seit Jahren und liegt derzeit bei etwa 10 Prozent.
Des Weiteren ist sowohl für die Mutter als auch für den Fetus Vitamin D wichtig und dies nicht nur für den Aufbau der Knochen 3 und der Zähne (Weiteres hierzu auf den folgenden Seiten).
Bisher eher wenig beachtet wird die Rolle von Omega-3-Fettsäuren. Sie werden für den Aufbau der Membranen bei Gehirn- und Nervenzellen benötigt. So stellt etwa eine kanadische Studie fest, dass Kinder davon profitieren, wenn ihre Mütter während der Schwangerschaft gut mit einer bestimmten Omega-3-Fettsäure (DHA) versorgt sind. Bei diesen Kindern wurde eine überdurchschnittliche Entwicklung ihrer motorischen, kognitiven und visuellen Fähigkeiten beobachtet 4. Omega-3-Fettsäuren kommen im Wesentlichen in fettem Seefisch vor, eine entsprechende Diät wäre also angeraten. Die europäische Kommission und die Stiftung Kindergesundheit empfehlen deshalb Schwangeren und Stillenden täglich 200 µg DHA. Allerdings sind viele Seefische mit Umweltchemikalien wie z. B. Schwermetallen belastet. Mit Nahrungsergänzungsmitteln stellt sich dieses Problem nicht. Sie bieten außerdem den Vorteil regelmäßiger und berechenbarer DHA-Gaben. Hochwertige Produkte sind überdies so gut gereinigt, dass ihnen kein fischiger Geruch anhaftet, selbst beim Aufstoßen nicht.
Wegen des erhöhten Bedarfs an mehreren Mikronährstoffen sind Kombinationspräparate in der Schwangerschaft grundsätzlich besser als Monopräparate. Entscheidend dabei ist eine ausgewogene Dosierung und sinnvolle Zusammensetzung, damit der Körper die Mikronährstoffe gut aufnehmen und verwerten kann. Darüber hinaus ist die Produktsicherheit besonders wichtig. Gute Produkte sind komplett zusammengesetzt und für alle Phasen der Schwangerschaft geeignet. Zukünftige Mütter sollten deshalb nur zu abgestimmt kombinierten Mitteln seriöser Hersteller greifen; bei der individuell richtigen Auswahl hilft der fachkundige Rat eines Apothekers. In der Apotheke kann man zudem sicher sein, seriöse Qualitätsprodukte zu erhalten.
Quellen:
1) De Wals P et al.; Adding Folic Acid To Flour Signifi1 cantly Reduces Congenital Malformations. Université Laval. 2007, July 14.
2) Bukowski R, M.D., Ph.D. et al.; Huge Drop In Preterm Birth-risk Among Women Taking Folic Acid One Year Before Conception, March of Dimes Foundation. 2008, February 1.
3) Yorifuji T et al.; Vitamin D Defi ciency May Be To Blame For Soft Bones In Baby’s Skull, Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism, online 2008, February 12.
4) Jacobson JL, Jacobson SW, Muckle G, Kaplan- Estrin M, Ayotte P, Dewailly E; Beneficial Effects of a Polyunsaturated Fatty Acid on Infant Development, Journal of Pediatrics. March 2008; Volume 152, Issue 3, 356-364.