Im Großen und Ganzen ernähren sich die Deutschen nicht schlecht, im Detail dann aber doch oft alles andere als optimal. Dies ist das Ergebnis der nationalen Verzehrstudie, die kürzlich von Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer vorgestellt wurde. Die repräsentative Erhebung des Bundesforschungsinstituts für Ernährung und Lebensmittel (MRI) hatte den Lebensmittelverzehr und die Nährstoffzufuhr von 20.000 Personen untersucht. Demnach wurden zum Beispiel die Empfehlungen für den Verzehr von Obst im Durchschnitt erreicht, wobei Frauen etwas über und Männer leicht unter dem Soll blieben. Bei Gemüse dagegen sieht es schon anders aus: 90 Prozent nahmen weniger als die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlenen 400 Gramm pro Tag zu sich.
Damit ist im Allgemeinen die Versorgungder Durchschnittsbevölkerung mit vielen Vitalstoffen gesichert. Eindeutiger Nachholbedarf besteht jedoch der Studie zufolge bei den Vitaminen D und Folsäure, sowie bei Calcium; für Frauen auch bei Eisen. Bei Folsäure und Vitamin D ist es für bestimmte Gruppen wie Frauen mit Kinderwunsch oder Senioren schwierig, die Empfehlungen einzuhalten, auch wenn sie auf einen ausgewogenen Speiseplan achten. Von den Teilnehmern der Verzehrstudie nahmen beispielsweise 79 Prozent der Männer und 86 Prozent der Frauen zu wenig Folsäure zu sich. Ein Drittel aller Männer und Frauen kam sogar beim Vitamin C nicht auf die Sollwerte. Die gezielte Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln und angereicherten Lebensmitteln kann deshalb in vielen Fällen durchaus sinnvoll sein.
Quelle:
* Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Zweiter Bericht zur Nationalen Verzehrstudie (29. Mai2008)