Einer neuen Untersuchung zufolge haben Tuberkulose-Patienten ein geringeres Rückfallrisiko, wenn sie parallel zu ihrer Therapie Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen. Die vorab im Internet veröffentlichte Studie erscheint am 1. Juni 2008 im Journal of Infectious Diseases.
Eduardo Villamor von der Harvard School of Public Health untersuchte mit einem Forscherteam in Tansania 887 Tb- Patienten, die sich einer Tuberkulosespezifischen Chemotherapie unterzogen. Er verabreichte ihnen die Vitamine A, B-Komplex, C und E sowie Selen oder ein Placebo. 471 dieser Patienten waren auch mit dem Aids-Virus HIV infiziert, ohne hier eine Behandlung zu erfahren.
Ergebnis: Die Patienten profitieren mehrfach von den zusätzlichen Vitalstoffgaben. Nachdem keine Tuberkulose mehr bei ihnen nachweisbar war, hatten sowohl HIV-infizierte als auch HIV-freie Lungen-Tb-Patienten ein deutlich niedrigeres Rückfallrisiko, wenn sie Vitalstoffe nahmen: Im Durchschnitt waren es 45 Prozent und bei den HIV-Infizierten noch 63 Prozent. Die Vitalstoffgaben reduzierten unabhängig vom HIV-Status auch das Auftreten bestimmter Nervenschäden, die mit Missempfindungen an Armen und Beinen einhergehen. Gleichzeitig stärkten sie das Immunsystem: Bei den HIV-freien Patienten stieg die Zahl für die Immunantwort wichtiger Zellen.